doch der kindle…

doch der kindle…

ok, ich gebe zu, mein beitrag zum ipad mini war geradezu euphorisch im bezug auf die lese-möglichkeiten. leider hat es sich auf die dauer erwiesen, dass das lc-display nicht ganz so angenehm zum lesen ist. das heißt nicht, dass ich das gerät weniger mag oder die anschaffung jetzt als überflüssig betrachte.

fakt ist: für alle e-books, die nicht von amazon kommen (zum beispiel weil nicht verfügbar) oder pdf-books mit vielen bunten grafiken ist das ipad mini meiner meinung nach noch immer das top-gerät. vor allem, was eben letztere pdf-dateien betrifft, die auf einem kindle oder ähnlichem gerät mit e-ink-display einfach nicht erträglich bzw. in schwarz/weiß einfach teilweise nicht zweckmäßig sind. ipad: go!

allerdings habe ich gemerkt dass das lesen digital irgendwie sehr angenehm ist und lese deutlich mehr. und da ging das lc-display irgendwie auf die augen und ich wollte den kindle-geräten eben eine neue chance geben. die nachteile eines kindle habe ich im ipad-artikel schon weitestgehend genannt, allen voran die bindung an den amazon kindle-store. aber da ich ja für bunte fachbuch-pdfs das ipad habe… was solls. romane kann man bei amazon wohl ansatzweise genug bekommen 😉

(schaut mal rein in den kindle-store, das angebot ist schon gigantisch…)

den klassiker kindle* (69€) bestellt und den kindle paperwhite* mit beleuchtetem touchscreen (129€) bestellt. einer davon wirds schon sein. also ausgepackt und beide mit meinem amazon-konto verknüpft, erstmal einen kostenlosen klassiker zum testlesen geladen: der hund der baskervilles. ewig nicht gelesen. kindle app auf dem ipad an und los ging der große vergleichstest, für den ich mir so ziemlich das gesamte rücksendefenster von amazon zeit gelassen habe.

die ergebnisse sind relativ eindeutig.

3er dunkel Kopie

kindle, ipad mini und kindle paperwhite (v.l.) im beleuchteten raum und im dunklen

begonnen mit dem augenscheinlichsten: bei licht – egal ob am tage oder unter künstlichem licht – verhalten sich alle drei geräte relativ gleich gut. kindle und kindle paperwhite* lassen sich auf dauer angenehmer lesen als das ipad. man sieht auf dem bild links schon, dass das lcd des ipads eine andere wirkung hat als die e-ink-displays der kindles. macht man das licht dann aus wird der lesespaß im wahrsten sinne um 1/3 minimiert, denn der klassische kindle fällt aus. dunkel, schluss mit lesen. hätte man sich denken können, ohne display-beleuchtung, aber das ist immerhin ein entscheidungsgrund. das ipad strahlt hier richtig, was auf dauer aber eben noch anstrengender für die augen ist. schraubt man die display-helligkeit herab wird der ermüdungseffekt geringer, aber perfekt ist das ganze noch immer nicht. dreht man zu weit, kann man auch nichts mehr erkennen. der kindle paperwhite liegt hier ganz klar vorne. das display ist äußerst angenehm zu lesen, und im dunklen raum wie hier reicht es völlig aus die display-helligkeit auf stufen zwischen 5 und 10 einzustellen. ich nutze nur noch stufe 5. die von amazon angegebene akku-laufzeit des paperwhite bezieht sich übrigens auf die einstellung stufe 10.

auch wenn abends im zimmer beleuchtung eingeschaltet ist hat der paperwhite die nase vorn. und zwar aus einem einfachen grund: der klassische kindle lässt sich zwar relativ gut ablesen, wenn licht – zum beispiel von einer leselampe – direkt auf das display fällt. ist dies aber nicht der fall, ist auch hier schon schluss. dem paperwhite macht es nichts aus, ob eine hand oder eben der kopf des lesers einmal zwischen sein display und die lichtquelle geriet.

hand kindles

kindle und kindle paperwhite bei verdeckter lichtquelle

was die bereits erwähnte qualtität der displays im bezug auf augenfreundlichkeit angeht, kann man hier im detail sehr gut erkennen:

detail ipaddas ipad mini lässt selbst hier im verkleinerten foto pixel erkennen. beim lesen ist ein gewisses „flimmern“ immer vorhanden.

 

 

 

 

 

 

detail kindle

der kindle liefert hier dank e-ink-technologie ein viel angenehmeres schriftbild. nichts flimmert. der text steht, strahlt nicht, ist wunderbar angenehm zu lesen.

 

 

 

 

 

detail kindle paperwhite

 

der kindle paperwhite zeichnet sich durch die selben eigenschaften aus wie der kindle, mit dem zusätzlichen bonus der beleuchtung. vorteil gegenüber des ipads ist hier die art der beleuchtung. während das ipad mini display den nutzer quasi von unten anstrahlt wird, wird das e-ink-display des kindle paperwhite durch led´s im unteren gehäuserand beleuchtet, die von unten seitlich in eine folie leuchten, welche das licht verteilt und relativ gleichmäßig nach unten auf das e-ink-display wirft. der leser wird also nicht direkt „angestrahlt“, was viel angenehmer ist. auch das schriftbild ist absolut klar und deutlich mit gutem kontrast.

 

 

weitere bonus-features des paperwhite sind das touch-display und diverse weitere neue funktionen, die die bedienung rundum einfacher und intuitiver machen. während beim klassischen kindle komplett mit „steuerkreuz“ navigiert wird – was vor allem beim shoppen im kindle-store aufwändig ist – geht beim paperwhite alles per tipp auf den entsprechenden punkt. somit ist er auch für computer- bzw. tablet unerfahrene nutzer super schnell und einfach zu bedienen. weitere funktionen sind beispielsweise die fortschrittsanzeige in prozent und die geschätzten angaben zur voraussichtlichen lesedauer bis zum ende des kapitels bzw. bis zum ende des buches.

paperwhite anzeige

im großen und ganzen lässt sich hier sagen, dass der kindle paperwhite eine gelungene weiterentwicklung des kindle ist. und ein ebenso gelungenes update der zwischengeneration kindle touch. viel mehr kann man sich von einem e-reader einfach nicht wünschen als eine intuitive bedienung, gute leseeigenschaften sogar im dunklen und eine sehr große auswahl an büchern, die bei amazon sehr wohl gegeben ist (solange es sich um romane handelt). fachbücher im pdf-format sollte man sich allerdings wirklich lieber auf dem ipad ansehen. wer bei amazon mit auswahl und preisen nicht einverstanden ist oder über andere quellen verfügt, der kann mit software wie calibre seine ebooks konvertieren. solange dabei kein kopierschutz umgangen wird, ist das auch völlig legal. calibre konvertiert in und von den verschiedenen kindle-formaten, pdf, e-pub usw. relativ einfach und schnell, man kann die bücher an seine persönliche kindle-mail-adresse senden und diese somit ebenfalls drahtlos auf den kindle bringen und online speichern. die synchronisation funktioniert damit ebenso gut wie mit normalen kindle e-books. außerdem kann man selbst erstelle dateien auf den kindle schieben. alles kein problem. calibre fungiert hier als sammlung – oder datenbank – ähnlich wie itunes, nur eben für e-books.

ob der beinahe doppelt so hohe preis des paperwhite im vergleich zum klassischen kindle es wert ist, das sollte jeder für sich selbst entscheiden, indem man beide geräte gründlich testet.

ich bin nun soweit, dass das ipad wirklich als ultramobiles arbeitsgerät eingesetzt wird. drehbücher und konzepte schreiben, egal wo man sich befindet, ein fachbuch lesen… mit der akkulaufzeit absolut kein problem und sehr unkompliziert. für den lesespaß in der freizeit ist der kindle paperwhite mein absoluter favorit geworden.

wenn ihr selbst erfahrungen mit einem dieser geräte gemacht habt oder noch auf der suche nach dem passenden gerät für euch seid, lasst es mich wissen. dafür sind die kommentare da.

und hier die shop-links noch einmal:
kindle paperwhite*
kindle*
apple iPad mini (16gb)*

 

alle mit * gekennzeichneten links sind shop-links zu amazon.