tool-kit eines fotografierenden filmemachers

tool-kit eines fotografierenden filmemachers

ein kundenprojekt mit relativ großem, technischem aufwand neigt sich dem ende zu. und da ich gerade die technik sortiert und geputzt habe dachte ich, ich könnte mal etwas darüber schreiben, was ich am häufigsten nutze. und warum.

ich weiß gar nicht, ob das, was ich mache, wirklich so selten ist. wenn ich mit dem finanzamt und der ksk spreche kommt es mir zwar so vor, aber die meisten menschen, deren digitalen verfolgungswahn ich schüre, machen eigentlich nichts anderes. nur eben zum großteil in den usa oder groß britanien ansässig. nur eine handvoll kommt aus dem deutschsprachigen raum…

jedenfalls… ich finde nicht, dass regie, kamera & schnitt im werbebereich und dazu die fotografie so eine ungewöhnliche kombination ist. ist vielleicht ein bißchen viel, aber was will man machen, wenn man die dinge, die man am liebsten macht, zum beruf macht. zugegebener maßen werde ich das feld bald eingrenzen müssen, weil das ALLES irgendwann für eine person nicht mehr zu schaffen sein wird. aber neben der tatsache, dass ich das alles gerne mache, steht auch fest: ich mag unglaublich gerne technische spielereien! und darum will ich euch, meine lieben mitleser, einmal mitnehmen auf eine kleine reise durch die gadgets und tools, die – wenn ich sie nicht so sehr pflegen würde – schon enorme gebrauchsspuren haben müssten: meine working horses. ich fange mal mit dem bereich für jedermann an.

fotografie:

5dmark3

mein arbeitspferd in dem bereich ist die canon eos 5d mark3. davor war es eine mark2, davor eine 7d, davor eine nikon d90, davor eine nikon d40. die mark3 ist jedenfalls meine aktuelle hauptkamera wenn es um fotografie geht. der vollformatsensor ist lichtstark, die iso-leistung ist enorm, das teil ist sehr vielseitig, nicht ganz so mega groß wie die profimodelle und somit noch transportabel. außerdem ist sie noch ansatzweise erschwinglich. warum die mark3 eigentlich noch als semi-profi-gerät geführt wird, ist mir nicht ganz klar, bei der qualität, die sie liefert. aber das ist mir egal. es kommt ja nicht (immer) auf die technik an. zur zeit überlege ich auch mir eine günstige eos 600d als backup-body zuzulegen. auch damit kann man schöne bilder machen. das sollte man im kopf behalten.

optikengemeinsam mit der mark3 kommen 3 objektive sehr oft zum einsatz:
das canon ef 24-105mm f4 L, weil es ein sehr gutes allround-immerdrauf ist, das berühmte „nifty-fifty“ ef 50mm f1.8 II, weil man für 100€ einfach ein absolut geiles glas als normalbrennweite bekommt, und das ef 100mm macro f2.8 L, weil es… naja, ein echt gutes portrait-tele ist, bei dem frauen immer meckern, dass man jede pore auf dem bild erkennen kann. und für macro ist es natürlich auch super.

yongnuoblitzlicht passiert mit dem yongnuo speedlight und den yongnuo fernauslösern, bisher immer manuell. demnächst evtl. auch mal mit den neueren ttl-versionen und highspeed-sync. außerdem stehe ich noch auf den jinbei porty fl-II 500. hin und wieder packe ich den ganz gerne aus für portraits.

dann noch die billigen faltreflektoren. die darf man einfach nicht unterschätzen!
das war´s eigentlich schon. keep it simple.
stativmanfrotto

 

mein fotostativ ist übrigens ein relativ billiges von mantona, mit einem 3-wege-kopf von manfrotto drauf. hat zusammen so um die 110€ gekostet, glaube ich. meistens hängt die kamera aber eh am gurt um die schulter.

 

foto-bearbeitung:

das berühmte photoshop packe ich eigentlich nur selten aus. die meisten sachen mache ich in lightroom. finde ich einfacher als photoshop und adobe bridge und… nur hin und wieder gehts mal für spezielle sachen in psd, wie hdr. obwohl es da auch mal mit dem guten alten photomatix geht.

film-technik:

c100kommen wir mal zu den filmsachen. da wird´s – für mich – spannender. nach eingen jahren des kamera-mietens habe ich dann mit der eos 7d gefilmt, dann mit der mark2 und mark3, doch dann musste was anderes her. das arbeitstier schlecht hin heißt eos c100 und hat sich in dem einen jahr, das ich sie nun besitze, schon mehr als bezahlt gemacht. sie hat so vieles vereinfacht. nicht nur, dass der s35mm-sensor super bilder auch bei schlechtem licht macht und iso 80.000 einfach mal eine hausnummer ist. auch im bereich handling ist diese kamera in meinen augen ungeschlagen. im review gehe ich ja auf einige details der kamera näher ein, also muss ich hier nicht so ausführlich werden. beim thema „ton“ hat sich aber einiges durch die c100 geändert, doch dazu später mehr.

bmccnoch recht neu im club ist die blackmagic cinema camera 2.5k, aber diese kamera… naja… wie soll ich es sagen… man nimmt sie in die hand und will drehen. filmisch drehen. ist ja eine „cinema camera“. bald wird es soweit sein, aber alleine die testaufnahmen machen schon spaß.
ich habe die kamera nach dem auspacken direkt auf raw gestellt und nutze den prores codec – obwohl er sehr gut ist – für nichts außer vergleichsbilder. raw dagegen hat etwas. damit verströmt die kamera eine art… sagen wir einfach es ist wie film. der gigantische speicherbedarf lässt den nutzer ständig bewusst arbeiten, wie damals beim klassischen 35mm-film. ja, die kamera versprüht trotz high-tech einen nostalgischen flair und sorgt für konzentration auf wesentliches. das macht am meisten spaß, da das hektische, manchmal sogar nachlässige „was solls, 64gb kosten nichts“-video-denken verdrängt wird. tolles teil!

ich nutze meine oben erwähnten objektive auch an diesen beiden kameras, plus das neu erworbene sigma 17-50 os an der blackmagic oder c100.

mein standard-rig besteht aus vielen einzelteilen, bei denen ich gar nicht genau sagen kann woher und von wm die teile sind. ein paar sind zacuto, ein paar sind sonderanfertigungen und ein paar teile sind no-name. who cares… es sind stangen, klemmen… und ein schulterpolster. als stativ dient mir noch ein manfrotto mit 501-kopf, aber da muss bald was stabileres her.

tja, der audio-bereich. der ist wichtig, da ich oft auf messen beiträge erstelle, interviews filme, dokumentarisch arbeite… die c100 war hier ein echter gewinn, weil ich mir vorversärker, xlr-box und externen rekorder nun sparen kann. ich nutze ein rode ntg2 tonund ein sennheiser ansteckmikro mit taschensender und taschenempfänger. der kommt auf den zubehörschuh der c100 und es kann los gehen. das ntg2 ist entweder auf der kamera oder in der hand eines moderatoren und geht auf den zweiten kanal. für not. und sonderfälle habe ich noch einen olympus-rekorder in der tasche. aber da sind eneloops drin, damit ich nicht dauernd batterien checken muss. eneloops sind sowieso zu empfehlen! sehr gute akkus, äußerst geringe selbstentladung. ich versorge alles damit, was aa oder aaa batterien braucht. und dann wäre da noch ein rode videomic pro, damit dslr-aufnahmen einen brauchbaren referenzton bekommen.

 

aufnahmetechnik, ende.

 

postproduktion? ok…

imac 2011, volle hütte. also ssd, 1tb hdd, intel i7 mit 3,4ghz und 2gb amd-grafik, 16gb ram. ram wird mal aufgerüstet demnächst, aber ansonsten muss ich sagen ist dieses gerät noch ziemlich flott. vielleicht fällt mal irgendwo ein aktueller macpro vom himmel, aber bis dahin geht der imac noch sehr, sehr gut. fcpx und resolve laufen, das 2.5k-material wird eh mit proxies geschnitten. das finale rendern könnte immer schneller sein. das stimmt wohl. aber 12gb grafikspeicher im macpro kosten immerhin so 5500 euro. ja softwareseitig sind die wichtigsten genannt. fcpx und resolve. dazu motion5 und die adobe creative suite, also premiere und after effects und…. ist alles da, allerdings sind die am meisten genutzten tools fcpx, motion5 und after effects. und der sound in der post kommt aus fostex pm 0.4n monitorboxen, gespeist über ein native instruments audio6, das in leiseren stunden auch mal einen akg 271 mk2 kopfhörer bespielt.

unterwegs schneide ich selten, und wenn, dann mit einem mid 2012 macbook pro 13″ und einer ssd am usb3- oder tb-port und mit kopfhörern.

und um das mac-universum voll zu machen: iphone und ipad mini will ich auch nicht mehr missen. das iphone sowieso nicht, das ist sowas wie mein büro. und das ipad mini, das ursprünglich mal zum ebooks lesen angeschafft wurde ist nun… das etwas größere büro. mit der tastatur von logitech nutze ich es um drehbücher und skripte zu schreiben, ideen zu notieren und dank der wordpress-app entstehen sogar die ersten fassungen dieses artikels hier unterwegs, irgendwo im lande, auf dem ipad. einfach großartig.

cadrage nutze ich als viewfinder-app, mit celtx schreibe ich skripte und drehbücher… alles auf einem dieser kleinen geräte und immer fein per cloud-diensten dann auf dem großen mac verfügbar. was will man mehr? ich hätte nie geglaubt, wie viel zeit man mit diesen dinern sparen kann, bz. wie viel zeit man produktiv nutzen kann, die man vorher vertan hätte. mit so dingen wie „mobil – das magazin der bahn“ lesen…

tja. das war´s auch schon. mancher behauptet ich denke zu viel über technik und deren anschaffung nach. ich denke eher, es hält sich alles in sinnigem rahmen. das einzige gerät, das sich bisher NOCH nicht absolut bezahlt gemacht hat, ist die bmcc. imac eos 5d mark3 und eos c100 haben sich alle schon mehr als verdient gemacht. aber ich finde einfach, man muss den markt und die anforderungen beobachten und den stand der technik, effinzienz, nutzen und preise kennen. kennt man die regeln nicht, darf man nicht mitspielen.
ich habe ein moderates set an den nötigsten dingen, die ich sehr oft brauche, wie ich finde. die aufnahmetechnik passt übrigens komplett in den lowepro proroller x300. das muss man noch sagen. also kann es so viel ja gar nicht sein, ne?

ich hoffe, der/die eine oder andere kann etwas hiervon für sich selbst gebrauchen, ein paar tipss für passende technik oder lohnenswerte anschaffungen heraus ziehen. es muss nicht immer das teuerste und beste sein, dafür aber sinnvoll. siehe faltreflektoren.

was nutzt ihr so zum filmen und/oder fotografieren?