plex streaming server – kurzer test

plex streaming server – kurzer test

ich habe eine möglichkeit gesucht, meine projekte und generell mediendateien ohne apple tv etc. auf meinen fernseher zu streamen.

das apple tv ist zwar ein ganu nettes gerät, aber irgendwie finde ich das preis-/leisungs-verhältnis bei der 3. generation gemessen an den fähgkeiten dürftig. und die 2. generation, die mit jailbreak einen akzeptablen leistungsumfang hat, ist gerade zu unverschämt teuer als gebrauchtware.

also fiel das für mich schlicht aus, denn der panasonic plasma hat einen sehr guten eigenen mediaplayer und ansonsten werkelt bei mir noch ein wd live mediaplayer im netzwerk. airplay für radio kann ein moderner av-receiver, aber für videos muss etwas anderes her.

kurzes googeln führte zu einem oft genannten tool: dem plex streaming server!
plex ist eine kostenlose software, die großen funktionsumfang bietet und kann kostenpflichtig noch deutlich erweitert werden. mir reicht die kostenlose version jdoch schon locker aus.

als download stehen versionen für windows, mac osx und linux zur verfügung. außerdem gibt es verschiedene distributionen, die auf nas-systemen führender hersteller installiert werden können. das ist natürlich sehr praktisch, wenn man mediendateien im netzwerk auf einem nas ablegen möchte und im gesamten netzwerk bereitstellen will. hierbei sind allerdings die leistungsdaten der nas-laufwerke zu beachten, denn manche scheinen laut forumsdiskussionen die erforderliche leistung prozessor-seitig nicht mitzubringen.
in meinem fall wollte ich eine installation auf dem lokalen imac. diese war schnell erledigt und nach einem neustart der software wird die datenbibliothek angelegt. man richtet ordner ein, die analysiert werden und die mediendatien angezeigt werden. per einstellung kann die bibliothek wahlweise in einem zeitintervall, manuell oder automatisch bei änderungen aktualisiert werden. bei der automatischen einstellung merkt der server wenn man eine datei in einem „überwachten“ ordner zufügt und fügt diese der bibliothek automatisch hinzu. außerdem können – bei entsprechenden daten – weitere daten aus dem netz nachgeladen werden, z.b. bei musik-dateien aus der cddb.

plex screenshot

im vergleich zum wd live muss ich sagen: die bibliothek des plex streaming servers ist intuitiver und leichter zu bedienen. ich nutze sie hier nun, beim wd live habe ich sie weder beim aktuellen, noch beim vorgängergerät je benutzt und nutze nur den zugriff über die ordner-struktur.

wenn man nun den mac startet kann man den plex streaming server automatisch mitstarten, indem man ihn als startobjekt hinzufügt. oder eben manuell starten. dann sind die mediendateien aus dem entsprechenden ordner im netzwerk streambar. mp3, aac und avi, mp4, mov, mkv in auflösungen bis 1080p habe ich getestet. keine probleme festgestellt. gestreamt nur über das wlan.

workflow-beispiel:
die meisten meiner projekte verwenden meine kunden im netz und wollen daher mp4-dateien. auch previews stelle ich fast ausschließlich online bereit. dazu exportiere ich aus fcpx eine mov-datei im bestmöglichen codec in einen speziellen ordner. diesen ordner lasse ich vom adobe media-encoder überwachen, der automatisch eine mp4 erstellt und in einem weiteren extra dafür vorgesehen ordner ablegt. und dieser „preview“-ordner ist in eine plex bibliothek eingebunden. so wird ein exportierter film direkt in meinem netzwerk bereitgestellt und ich kann ihn auf dem plasma-tv, auf einem lcd per wd live, dem macbook pro, ipad oder iphone ansehen.

ach ja, genau! es gibt apps! natürlich gibt es apps. für android ios etc. pp. leider sind diese zum großteil kostenpflichtig. aber die beträge sind übersichtlich und für den leistungsumfang, den das paket dann bietet, sehr vertetbar.

der media-server bietet allerdings noch weitaus mehr, wie bereits erwähnt jedoch teilweise kostenpflichtig. meldet man sich über plex online an, so kann man nach konfiguration von überall auf der welt mobil auf seine bibliotheken zugreifen und sich seine inhalte sonstwo hin streamen lassen und vieles, vieles mehr.
da darf sich jeder gerne selbst einlesen 😉

mein aktuelles setup:
– plex media-server auf dem imac, interne und externe platten mit daten
– wlan-verbindung imac->fritzbox 7390
– wlan-verbindung fritzbox->panasonic stw60 bzw. wd live bzw. ios-geräte

jetzt könnte mancher fragen: „wieso der aufriss, die fritzbox hat doch einen eingebauten media-server!“ ja, aber der taugt nix. ein hauptgrund ist der, dass ich ein reines mac-umfeld hatte, habe, und wenn nichts schlimmes passiert immer haben werde. und die fritzbox nimmt am usb-port keine hfs+-formatierten festplatten an. große datenmengen per wlan auf eine ntfs-platte an der fritzbox kopieren dauert EEEEWIG, warum auch immer. der streaming-server selbst funktionierte bei tests nur selten flüssig, spielte nicht alle formate zuverlässig… darum eine andere lösung wie plex.

ein setup, wie ich es mir gerade vorstelle:
– plex streaming-server auf einem mac mini (server) mit internen und externen platten
– gigabit-verbindung mac mini->fritzbox 7390
– wlan-verbindung fritzbox->panasonic stw60 bzw. wd live bzw. ios-geräte, av-receiver etc. pp.

dabei fungiert der mac mini als homeserver für medien-dateien aller art und als kalender- und mail-server, läuft 24/7. die internen platten enthalten system und server-dienste/-tools, medien-daten liegen auf raid-verbünden, die per usb verbunden sind. günstiger und stromsparender als nas-systeme, flexibler erweiterbar, abnehmbar und direkt am mac anschließbar, austauschbar…

so stelle ich mir das ganze vor. braucht nur etwas mehr strom als ein nas, der mac mini fährt unbenutzte platten herunter. er hält mehr leistung bereit als ein nas und ist schneller und einfacher konfiguriert als ein vollwertiger server. perfekt für mich.

wer mediendaten zentral lagern und zuhause, im büro oder weltweit griffbereit halten will, der solte sich plex ansehen! sicher gibt es noch weitere lösungen, aber von funktionsumfang und einfachheit bin ich extrem begeistert!

wie löst ihr solche anforderungen? habt ihr einen kleinen server eingerichtet oder nutzt ihr lieber ein nas? nas mit oder ohne plex? lasst es mich wissen.