ergonomie am arbeitsplatz ist ein recht wichtiges thema. gesundes sitzen, oder stehen, oder….
besonders wichtig ist es für mich persönlich, da ich mal tage lang am rechner sitze und mal unterwegs bin zum drehen oder fotografieren. und da muss ich ja fit sein und kann mich nicht vor schmerzen winden 😉 verspannungsschmerzen und seltsame muskelreize gehörten lange zeit irgendwie latent dazu, bis ich beschlossen habe, die nun zu vermeiden. meine größten probleme waren in hals, nacken, schultern und rücken zu finden. so ziemlich das, was jeder kennt. dazu schliefen mir nach einiger zeit am rechner die beine ein. hin und wieder waren dann auch mal hände und fnger völlig verkrampft, weil man ja bei meiner tätigkeit weniger tippt, sondern eher kleine key-frames auf bunten linien hin- und her schiebt. und wo wir dabei sind: alles ist klein, man muss ja viel sehen. die augen tun auch irgendwann weh. und man zeige mir den freiberufler, der sich an die bildschirmpause alle 45 minuten hält.
einige dinge gibt es also zu beachten, die dafür sorgen, dass man lange und ohne schulter- rücken- oder sonstige schmerzen am pc arbeiten kann. es gibt grundsätzliche empfehlungen zum thema arbeitsschutz, aber am ende hängt es dann doch im detail immer vom jeweiligen menschen selbst ab.
die wichtigsten grundsätzlichen dinge sind ein geeigneter stuhl oder eben schreibtisch-„sessel“, ein schreibtisch in optimaler höhe oder gar einen verstellbaren, und eine richtige position des monitors. ebenso maus und ggf. maus-pad und tastatur, und für die gaaaanz anspruchsvollen kann man auch das thema licht noch mit in die liste aufnehmen.
jetzt erwartet wohl der eine oder andere leser direkt einen haufen shopping-links und will direkt einkaufen. nein, so einfach ist es nicht. zu allererst sollte man sich nämlich einmal bewusst machen, wie man an seinem schreibtisch „rumhängt“.
ich zum beispiel hatte einen „chefsessel“ mit lederimitat für 120 € ausm sonderposten-markt. den imac auf dem schreibtisch, einen zweiten monitor daneben. und mit der kombination war es wirklich ein „rumhängen“. das a und o ist nämlich die körperhaltung. ist man sich dessen bewusst und setzt sich ein mal richtig, merjt man schon fast automatisch, was man alles ändern muss. sitzt man wie immer, merkt man gar nicht wirklich, was man seinem körper antut. denn die verspannungen kommen ja nicht plötzlich, sondern der körper passt sich schleichend der merkwürdigen haltung an. und dann… aua!!
sehr wichtig ist, dass man nicht auf dauer in einer position verharrt. es sollte möglich sein, am arbeitsplatz verschiedene, gesunde sitzpositionen einnehmen zu können und man sollte dazwischen wechseln. außerdem sollte man regelmäßige pausen einhalten, aufstehen, sich bewegen. die raucher sind hier zum ersten mal im vorteil, denn sie haben gleich zwei gründe zum aufstehen. einen gesunden, einen ungesunden 😉
wie sieht so eine optimale sitzposition aus? fagen wir mal unten an.
die beine: was man in jedem fall haben sollte, ist beinfreiheit. kann man seine beine nicht ausstrecken, wird jedes sitzen zur qual. unter einem schreibtisch gibt es allerdings auch einige fallen für füße und beinde. in erster linie mal kabel, steckdosenleisten usw. hier gilt es ordnung zu halten, im optimalfall mit kabelführungssystemen zu arbeiten und mehrfachsteckdosen seitlich neben der – nennen wir es mal: „fußzone“ – zu positionieren. so kann man seine beine jederzeit ausstrecken und läuft nciht gefahr stecker und kabel irgendwo heraus zu ziehen oder die steckdosenleiste auszuschalten. der stuhl sollte groß genug und bequem sein, allerdings sollte die sitzfläche nicht in die beine drücken. das führt zu mangelnder durchblutung. wer zwei stunden so arbeitet sollte mal versuchen auszustehen und seine zigaretten-/bildschirm-/kaffeepause zu machen. kein witz.
der oberkörper sollte möglichst gerade aufgerichtet und entspannt sein. ein gerader rücken beugt schmerzen vor. nackenschmerzen und zum teil auch schulterschmerzen haben ihre ursache oft in der position des monitors. der kopf sollte gerade gehalten werden und wenn man so geradeaus schaut, sollte man den monitor direkt mittig vor sich zentriert haben. sagen wir mal: den hauptmonitor. ich kenne gerade in meinem berufszweit und generell in der medienbranche viele, die mit zwei monitoren arbeiten und beiden nebeneinander auf dem schreibtisch haben, einen als hauptmonitor, auf dem anderen ist dann immer der browser auf, oder outlook oder mail… viele nutzen auch nur einen monitor und stellen diesen leicht seitlich, zum beispiel bei eckschreibtischen in die tiefe ecke. schön und gut, aber nur diese leichte drehung im oberkörper bzw. hals- & nackenbereich kann zu üblenverspannungen führen. dann sind da noch schultern, arme und hände. die schultern sollten locker bleiben, der ellenbogen sollte auf einer höhe mit dem schreibtisch sein. so liegen die arme ganz auf und druckstellen an der handballen oder armen werden vermieden. die arme bleiben vollständig gelockert.
optimal sieht schematisch ungefähr so aus:
nun kommen wir mal direkt zu ein paar gegenständen und beispielen:
der optimale schreibtischstuhl soll jedem benutzer folgendes ermöglichen, bzw. folgende dinge bieten: die füße erreichen den boden, ober- und unterschenkel stehen im 90grad-winkel zueinander, die sitzfläche drückt nicht von hinten in die knie, der untere bereich des rückens – der lendenwirbelbereich – sollte extra gut gestützt werden, es sollte verstellmöglichkeiten zumindest der rückenlehne geben, um die sitzposition variieren zu können, die rollen sollten nicht zu schwer- aber auch nciht zu leichtgängig sein. sind die rollen zu leichtgämgig, macht ein stuhl sich schnell selbständig. man ist unterbewusst aber konsequent damit beschäftigt, ein wegrollen mit gegendrücken zu verhindern. dvon kann ich ein lied singen. mein alter sonderposte-stuhl hat das gerne gemacht. und last but not least: ich mag eine hohe rückenlehne sehr gerne, die auch noch eine kopfstütze bietet. man kann da nun 400€ bis 1500€ für einen ergono,ischen designersessel ausgeben. es gibt hunderte varianten und inzwischen sogar welche mit geteilter sitzfläche, die nach rechts und links ausweicht und den steiß nicht belastet… ich hab mir den Schreibtischstuhl „markus“ bei ikea vor kurzem gekauft, weil er alles bietet was ich brauche. gute rollen, hohe lehne mit kopfstütze, verstellmöglichkeiten und gute sitzhöhe, für schlanke 149€.
der schreibtisch ist das nächste. der stuhl gibt durch die haltung der beine vor, wo unsere schultern sind. und dazu sollte eben der schreibtisch passen, damit die schultern wie oben erwähnt locker bleiben und die arme auf dem tisch aufliegen können. verstellbare tische sind meist recht teuer, denn mit ergonomie kann man ja auch geld verdienen. entweder beißt man in den sauren apfel, oder sucht so lange, bis man einen tisch in der richtigen position bzw höhe gefunden hat. ich hatte meinen tisch hier schon vorher. und man mags kaum glauben: auch der ist von ikea. und dann auch noch eine total simple nummer, nämlich einfach nur das schreibtischteil aus dem expedit-system. aber es passt so jetzt wie angegossen. nur wie gesagt: das sit keine kaufempfehlung, das muss jeder für sich selbst ausprobieren anhand der genannten faktoren!
tastatur und maus sind zwei punkte, bei denen mir eher die position wichtig ist als das gerät selbst. von den gebogenen, ergonomischen tastaturen halte ich nichts, und meine tatstaturen gibt es in der form auch nicht. was ich bei einem freund und kollegen bestaunt habe ist einen ergonomische maus. eine vertikale maus. die ist wirklich entspannend, weil man das handgelenk nicht immer drehen muss. auf dauer sehr angenehm, allerdings kostet die maus auch ordentlich. es gibt sie inzwischen für recht- & linkshänder und mit funk oder kabel, in der x-ten generation und wird ständig weiter verbessert. alternativen habe ich mir auch mal angesehen, aber diese maus ist wirklich sehr gut. habe ich sie? nein. will ich sie? hm… mal sehen. so wichtig ist es mir nicht, das geht so noch ganz gut. ich habe lediglich ein maus-pad mit gelkissen für das handgelenk.
next step: monitor! der imac ist vor allem in 27″ ein wunderbar großes display. allerdings ist der fuß recht niedrig und die höhe stimmt dann nicht ganz. der kopf blickt immer etwas nach unten. optimal wäre, wenn die obere bildschirmzeile leicht unterhalb der sichtachse ist. wie gesagt: der imac ist hier nicht optimal. abhilfe schafft der twelve south hirise für den imac. das ist im grunde eine stabile aluminium-box, die ein höhenverstellbares „brett“ beinhaltet, auf dem der imac abgestellt wird und somit die höhe variabel ist. bei stabilem stand des rechners. wie das von außen aussieht, sieht man hier:
hier sieht man den hirise inkl. zusammenbau im detail:
noch steht der zweite monitor bei mir neben dem hauptmonitor, aber eben weiter seitlich als zuvor. in naher zukunft wird der zweitmonitor mit einem monitor-arm oberhalb des imacs am regal befestigt und ist so frei positionier- und drehbar, etwa als viewer-monitor beim filmschnitt oder senkrecht um die ansicht einer ganzen seite im textverarbeitungsprogramm möglich zu machen. man sollte außerdem kein fenster im rücken haben um spiegelungen zu vermeiden, die das sehen anstrengender machen. auch lampen sollten blendfrei positioniert werden. und wie bereits erwähnt sollte der monitor zentral vor dem arbeitenden positioniert sein.
im bereich beleuchtung steht fest: mit tageslicht ist immer angenehm zum arbeiten. ich habe eine leuchte mit philips tageslicht-leuchtmittel weit über dem arbeitsplatz aufgestellt, die den ganzen arbeitsplatz hell ausleuchtet. und das auch noch blendfrei. das macht das arbeiten auch abends sehr angenehm.
ein paar tage arbeite ich nun schon an diesem platz in der form und ich muss sagen, dass sich alles sehr positiv verbessert hat. es ist unglaublich, was ein paar kleinigkeiten bewirken können um das arbeiten angenehmer zu machen. ich kann jedem „schreibtischtäter“ nur empfehlen, sich um seinen arbeitsplatz ernsthafte gedanken zu machen.
wie sieht euer arbeitsplatz so aus?