Ach, die lieben Diskussionen…
Was ist wohl besser? Eine DSLR oder eine Red One?
Gegenfrage: Wieviel Geld habt ihr? Und schon hat die Diskussion ein Ende.
Die Red One war eine echte Revolution. Drehfertig um die 30.000 Euro teuer, RAW-Codec, großer Sensor, bis 4K, variable Bildraten.
HD-DSLR war auch eine echte Revolution. Die zugegebener Maßen als Abfall-Produkt des Live-View und mit vielen Kinderkrankheiten begonnen hat. Mittlerweile sind die aktuellen Kameras wie meine 7D oder die 1D4 echt zu was gut. FullHD, 24p, 25p, 30p, 50p & 60p, großer Sensor und zwischen
2.000 und 4.500 Euro.
Was sind nun die Vor- & Nachteile?
Nun, wie oben schon geschrieben: Vieles hängt vom Budget ab. Immerhin bekommt man für den Preis einer Red One zehn EOS 7D und für jede davon viel viel Zubehör.
Der Vorteil der Red ist eindeutig der RAW-Codec, der sehr viel Spielraum bei Qualität und Farbkorrektur bereithält und einiges ermöglicht. Material von der Red sieht meist super aus. Im Endeffekt bedeutet Red RAW aber auch sehr hohe Anforderungen an die Postproduktion. Der Datenstrom muss erst einmal bewältigt werden können.
Die 7D liefert mov-Filmchen mit h.264-Kompression. Kleinere Datenmenge, aber nicht so viel Spielraum für Farbkorrektur. Und andere Macken.
Und beide haben bei genauer Betrachtung viele Nachteile gemeinsam, wie zum Beispiel den ungeliebten Jello-Effekt. Und so lange da keiner einen CMOS erfindet der das Problem nicht hat ändert sich nix. Und wehe jetzt kommt hier so ein militanter Red-Freund und behauptet das Gegenteil…
Allerdings ist bei allem hin & her der größte Faktor immer noch hinter der Kamera zu suchen. Arbeitet man szenisch, also dreht man Kurz- oder Spielfilm, Musikvideo oder ähnliches, so kommt es doch immer wieder auf die Location an, auf Darsteller, und vor allem – im Bezug auf die Kamera – auf das Licht. Der Beleuchter muss wissen, was er tut. Und der Kameramann muss sein Gerät ebenso bedienen können. Welches Setup nutzt man? Bildeinstellungen?
Im ProLost-Blog hat Stu Maschwitz mal wieder gezeigt, was mit einer 7D möglich ist. Die Picture-Styles „superflat01“ und „Extraflat“ erzeugen ja wirklich wahre Pro/Kontra-Diskussionen über Zahlen, Fakten und Eindrücke, aber was geht, ist das Entscheidende.
Und es geht viel!
Die Picture-Styles ändern an den Bilddaten meist wirklich nichts. Doch optisch sieht man den Unterschied, und das zählt im Endeffekt. Farbkorrektur bei 7D-Material geht aus meiner Sicht so gut wie bei DVCProHD, wenn nicht noch weiter. Faktisch liegt der Blendenumfang der Red bei, ja, 9 Blenden, der der 7D bei groben 8,5. Dabei ist die 7D im Lowlight-Bereich direkt Welten besser.
Wichtig ist:
- Gut leuchten
- optimal belichten, lieber höher als zu niedrig
- „flaches“ Bild, keine künstliche Schärfung, kein hohen Kontraste
- so neutral wie möglich aufzeichnen (Weißabgleich!!)
Den Rest macht die Postproduction 😉
Entrauschen falls nötig, Farbkorrektur, Schärfe.
Folgt Stu´s hervorragenden Tips und das Ergebnis wird euch begeistern.
Wenn ihr selbst an der Kamera wisst, was ihr tut…
Kurz und knapp zusammengefasst:
Red muss sich anstrengen mit der Scarlet(mit s35-Chip 4x so teuer wie die 7D),
der One (15x so teuer wie die 7D) und der Epic (28.000$ für´s Brain? Und wer braucht 8K?).
Denkt mal daran, was passiert, wenn das Update für die EOS 5D2 kommt.
Vollformat, variable Bildraten…. Der 7D-Chip entspricht s35-Material bereits.
Und denkt mal 1-2 Jahre weiter:
Wenn eine DSLR 2K aufzeichnet (von FullHD ist es nicht mehr weit!!), und RAW-Video kann…. Wo sind dann die großen Vorteile der Red geblieben?
Was rechtfertigt dann noch 30.000€??
Red, haut rein, die Red-Killer sind hinter euch her!