macbook pro 2012 – warum was wie? und ssd…

macbook pro frontansicht

macbook pro frontansicht ©apple, inc

so, am letzten freitag war es dann soweit. das neue macbook pro wurde geliefert. das gute alte macbook alu aus der generation late 2008 hat den weg zum trade-in bei gravis gefunden und wurde in zahlung gegeben. es hat mir immer gute dienste geleistet, aber nach über 3 jahren in meinem besitz darf es sich nun auf einen ruhigen lebensabend im besitz eines anderen freuen.

langsam war dann doch etwas mehr leistung von nöten. und so kam es zum neuen macbook pro. nach reiflicher überlegung fiel meine wahl aber nicht aufs retina. warum nicht? nun, zum einen mache ich nicht viel am laptop. schneiden und bilder zum beispiel so gut wie nie, und wenn, dann reichte mir das display des 13-zoll macbook alu auch aus. im retina sah ich im großen und ganzen nur das display als vorteil, aber die nachteile überwogen: der preis und vor allem die mangelnde erweiterbarkeit. ram verlötet, ssd als riegel… da wäre eine aufrüstung des ram unmöglich und der ssd äußerst kostspielig. das spitzenmodell mit großer grafikkarte, 16 gb ram und der 512er ssd liegt im online store ja immerhin bei 3099€ brutto…. was brauche ich? ich konnte mit dem alten schon prores 422-material schneiden, mit core2duo 2,4ghz, 4gb ram und der nvidia 9400m grafik mit 256mb…. nur eben langsam, aber es ging. die allgemeine arbeit hätte schneller sein können, und vor allem beim thema konnektivität war bei dem alten gerät Schluss.

nach tagelangem nachdenken der radikale entschluss: es wird das kleinste macbook pro am markt!

die größe gefiel mir beim 13zoll-macbook schon. das macbook pro mit 13 zoll steckt im gleichen Gehäuse, es hat das selbe display. aber das aktuelle modell hat einen thunderbolt-anschluss, einen firewire800-anschluss, 2 mal usb 3.0, einen kartenschacht, lan und das superdrive, das im retina wegrationalisisert wurde. der Knaller: der preis liegt bei gravis online bei 1169€, und damit schon einmal 80€ unter dem apple-preis. dann noch der trade-in des alten, und so war das eine super lösung, die mir persönlich vollkommen ausreicht. vollkommen? nein! etwas musste ich ändern. die samsung serie 830 ssd mit 128gb* ist bei amazon angebot der woche für 99€ gewesen, also rein damit. und wo das gehäuse schonmal auf ist: gleich noch 16gb ram von dsp rein, wodurch die intel hd4000-grafik sich mehr greift und den Grafik-speicher patchfrei von 384 auf 512mb erhöht.

i5 dual-core mit 2,5ghz, ssd und 16gb ram, die intel hd4000-grafik mit 512mb… das sollte erstmal reichen.

und da die ssd ja komplett leer war: up-to-date-programm, mal direkt den berglöwen installiert. kein upgrade, nein, eine komplett frische installation. bei osx lion hatte ich die erfahrung gemacht, dass das system nach dem upgrade ziemlich gebremst war und habe dann auch frisch installiert. hier konnte ich mir den schritt sparen.

upgrade meines mbp 13″ mid 2012

das pimpen der kiste lief wie folgt ab: zuerst mountain lion per up-to-date-programm kostenlos aus dem mac app store geladen. das kann tun, wer einen mac zwischen dem 11. juni und 25. juli gekauft hat, und zwar bis 24. august. wer seinen mac am oder nach dem 26. juli erworben hat und kein mountain lion installiert hat, bekommt die neue osx-version bis 30 tage nach dem kauf kostenlos. in allen anderen fällen: 15,99 € und der berglöwe sitzt auch in eurem zwinger.

nach dem download von mountain lion wird die upgrade-routine automatisch gestartet. diese abbrechen. mit dem kostenlosen tool „lion disk maker“ kann man dann aus dem download prima eine DVD (DVD-R DL mit 8,5gb erforderlich!) oder einen bootfähigen usb-stick (8gb erforderlich!) erstellen. ich habe sicherheitshalber mal beides gemacht. mit dem usb-stick geht die image-erstellung schneller und die installation ebenfalls, die DVD hält sich länger und lässt sich leichter archivieren. das erstellen des usb-sticks zur mountain lion-installation dauerte knapp 10 minuten.

!! ab hier übernehme ich keine haftung mehr für irgendwelche schäden an euren geräten! nutzung der anleitungen stets auf eigene gefahr !!

 

das macbook wird vorsichtig auf den Deckel gelegt, die schrauben vorsichtig entfernt und so abgelegt, dass man sich gut merken kann, welche schraube in welches loch gehört. denn es gibt verschiedene schraubenlängen

die festplatte raus, samsung serie 830 ssd* ankabeln, fixieren, die beiden ram-riegel mit je 2gb raus, die zwei neuen mit je 8gb rein: 5 minuten.

bodenblech wieder aufgelegt, schrauben leicht anziehen: 2 minuten.

von usb in die installations-routine booten und ssd formatieren in hfs+ mit guid-partitionstabelle: 5 minuten.

installation von mountain lion: angesagt waren 20 minuten, gedauert hat es 12 minuten!!

da sind wir bei einer dauer von 34 minuten für einen schweren eingriff in die leistungsfähigkeit, der in meinem fall gut ausging 😉 system booten, benutzer anlegen, apps aus dem mac app store ziehen und nach aktualisierungen suchen. dann kommt noch ein etwas fummeliger teil: die optimierung für die ssd-nutzung. und dabei gibt es verschiedene möglichkeiten und meinungen.

 

trim-support: die samsung serie 830 ssd* unterstützt die trim-funktion, doch wird sie nicht automatisch eingerichtet, da das nur original apple-ssd´s vorbehalten sein soll, wie der in meinem imac. also hilft nur patchen! im netz findet man inzwischen an unzähligen stellen die passenden terminal-befehle oder auch den trim-support enabler als simples tool. alles lion und mountain lion kompatibel. ich mache es gerne von hand, also öffne man den terminal und gebe zur erstellung einer sicherheitskopie ein:

für mountain lion 10.8.0:

sudo cp /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage.original

man patche den treiber mit dem befehl:

sudo perl -pi -e ’s|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00{1,20})[^\x00]{9}(\x00{1,20}\x51)|$1\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00$2|sg‘ /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage

man lösche die caches mit den befehlen:

sudo kextcache -system-prelinked-kernel

und

sudo kextcache -system-caches

 

UPDATE: für mountain lion 10.8.1 lautet der befehl fürs backup:

sudo cp /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage.original

und der befehl zum patchen der treiber, also der aktivierung der trimm-funktion:

sudo perl -pi -e ’s|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00{1,20})[^\x00]{9}(\x00{1,20}\x4d)|$1\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00$2|sg‘ /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage

im patch-befehl unterscheiden sich nur 2 zeichen!!

UPDATE: für mountain lion 10.8.2 lautet der befehl fürs backup:

man patche den treiber mit dem befehl:

sudo perl -pi -e ’s|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00{1,20})[^\x00]{9}(\x00{1,20}\x4D)|$1\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00\x00$2|sg‘ /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage

UPDATE:

inzwischen nutze ich ebenfalls das tool trim enabler, da die code-befahle sich in kleinsten details ändern bei den updates und der trim enabler das trotzdem schafft.

man starte sein system neu, was ja dank der ssd und 16gb ram nur noch ungefähr 5 sekunden dauert… man prüfe im system-profiler, ob die trimm-funktion nun unterstützt wird.

ssd trim im system profiler

ssd trim im system profiler, ©apple, inc

an entsprechender stelle sollte nun „ja“ zu lesen sein.
den patch kann man rückgängig machen mit dem Befehl:

sudo perl -pi -e ’s|(\x52\x6F\x74\x61\x74\x69\x6F\x6E\x61\x6C\x00).{9}(\x00\x51)|$1\x41\x50\x50\x4C\x45\x20\x53\x53\x44$2|sg‘ /System/Library/Extensions/IOAHCIFamily.kext/Contents/PlugIns/IOAHCIBlockStorage.kext/Contents/MacOS/IOAHCIBlockStorage

 

und anschließendem erneutem leeren der caches mit den selben befehlen wie oben und einem reboot.

geht nun gar nichts mehr, hat man hoffentlich ein time machine backup angelegt 😉

 

ruhezustand: wir der ruhezustand eingeleitet, so werden die daten aus dem ram auf die festplatte geschrieben. wir möchten unsere ssd aber schonen, also wollen wir diesen schreibzugriff unterdrücken. wir öffnen wieder ein terminal-fenster und geben den befehl

sudo pmset -a hibernatemode 0

ein. fertig. sollte noch ein ram-abbild für den ruhezustand auf der platte liegen, so löschen wir dieses mit dem befehl

sudo rm /var/vm/sleepimage

 

 

erschütterungssensor abschalten: die apple notebooks haben seit einigen jahren einen erschütterungssensor, der im notfall die interne festplatte abschaltet um sie z.b. bei einem sturz des notebooks vor beschädigung zu schützen. immerhin kann man sich eine herkömmliche festplatte vorstellen wie einen kleinen plattenspieler mit schallplatte. und wer will schon, dass der kopf mit der nadel bei einer erschütterung voll auf das weiße beatles-album kracht? richtig, keiner. da ssd-„festplatten“ aber solche empfindlichen, sogenannten schreib-lese-köpfe gar nicht besitzen, sondern im grunde aus flashspeicher bestehen, ähnlich wie ein usb-stick, ist der sensor überflüssig und wird mit dem befehl

sudo pmset -a sms 0

abgeschaltet.

 

spotight-index abschlaten und löschen: diese funktion KANN sinn machen, aber nur, wenn man wenig mit spotlight sucht. ich suche viel und habe diese funktion daher nicht abgeschaltet. wollte man das, geht es per

sudo mdutil -i off /

und löscht mit

sudo mdutil -E /

die angelegten index-daten. aber wie gesagt: das muss jeder selbst wissen, ich habe den index-dienst weiterhin aktiviert.

nun ein reboot, der schadet nie, und euer macbook pro ist – wie meines – gut auf die arbeit mit einer ssd-platte abgestimmt. und diese arbeit geht jetzt sauschnell! mein mbp braucht vom gong zum arbeitsbereiten Schreibtisch – bei abgeschlateter passwortabfrage wirklich ganze 5 sekunden! das passwort lasse ich aber sicherheitshalber doch abfragen!

und hier noch einmal der überblick in der system-info mit dem ram und der Grafik-leistung:

die ausgebaute 500gb-festplatte habe ich übrigens nicht – wie man vermuten könnte – mit einem adapter in den superdrive-schacht gebaut. mit dem gedanken habe ich gespielt, aber nein, ich bilde mir ein, dass die ssd weniger strom frisst und so der akku auch noch länger hält. ich habe die 500gb-platte in ein feines externes usb3.0-gehäuse gesteckt.

bei den patches, insbesondere beim trimm-support, gilt zu beachten, dass dieser nach einem update des systems ggf. neu durchgeführt werden muss, da beim update die gepatchte treiber-datei ggf. überschrieben werden könnte! also immer schön nach einem update von mountain lion überprüfen, ob trim noch aktiviert ist!

viel spaß beim basteln!

 

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