Wie im letzten Artikel zu diesem Thema – der länger her ist als es geplant war – habe ich angekündigt ein paar Werke zu empfehlen, die sich mit Filmregie und dann im Weiteren mit der Fotografie beschäftigen.
Die dort empfohlenen Shot by Shot* und Visual Style in Cinema* bilden bereits einen guten Einstieg in Lesematerial über Regie, da sie sehr weit greifend geschrieben sind. Etwas tiefer ins Detail geht die erste Empfehlung hier:
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Die Kunst der Filmregie* von David Mamet ist das einzige Werk, das ich wirklich empfehlen möchte für den Bereich Regie. Mamets Weg zum Regisseur führte ihn über die Arbeit des Drehbuchautors. Er kennt beide Seiten des Erzählens im Film. Auf diesen Erfahrungen baute er seine Kurse auf, die er an amerikanischen Universitäten unterrichtete und auch dieses Buch basiert darauf. Auf jeden Fall lesenswert.
Weiter kann ich ehrlich gesagt kein explizites „Regie-Buch“ empfehlen. Ich bin nämlich der Meinung, dass die meisten dieser Bücher nur Geldmacherei sind, die wenig nutzbare Information enthalten. Ein How-To für Regie empfinde ich eher als Witz, da es keine Schablone gibt. Jeder Mensch ist anders und findet auf andere Arten Zugang zu Themen und Aspekten seines Jobs und gerade bei einem so extrem künstlerischen Feld wie der Filmregie ist das besonders wichtig und richtig. Als Regisseur sollte man – wie ich finde – ALLE Bereiche des Filmemachens umfänglich verstehen. Damit geht es schon einmal los. Dann statt einem Regie-Buch lieber noch einmal das oben genannte „Shot by Shot“* oder Monaco´s „Film verstehen“* zweimal lesen, oder Sammelwerke wie die „Filme der…. Jahre“-Reihe* aus dem Taschen Verlag, und dann einfach die Filme anschauen. Dabei lernt man sowieso am meisten. Siehe Quentin Tarantino 😉
Auch was die Fotografie betrifft bin ich der Meinung „Machen bringt mehr als Lesen“, und auch Video-Tutorials sind ja nett anzusehen und Ideen zu holen. Darum habe ich ja selbst an einigen mitgearbeitet. Aber am meisten bringt es, raus zu gehen, mit der Kamera im Anschlag. Trotzdem gibt es das eine oder andere wie ich finde interessante Buch über Fotografie, über die Technik, und auch für den Fotografen. Bücher, die zum Beispiel helfen, den Blick zu sensibilisieren. Zum Beispiel dieses Erstgenannte:
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Schärfe Deinen Blick – Außergewöhnliche Portraitfotografie in Kontext, Theorie und Praxis* trifft es genau. Hier werden sowohl Theorie als auch Praxis von außergewöhnlichen Portrait-Fotos bedient und es dreht sich alles in erster Linie um den Blick des Fotografen, der einen Moment einfangen soll/will. Anleitungen für Lichtaufbau gibt es hier keine. Wer also eine Anleitung für Standard-Portraits aus dem Fotostudio sucht ist hier allerdings falsch!
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Porträtfotografie: Professionelle Porträts durch gekonnte Lichtführung und Inszenierung* ist schon eher nah an dem, was wir heute „klassische Portraits“ nennen, wenn auch interessante Ideen dabei sind. Hier wird auch ein Blick auf die Geschichte der Portrait-Fotografie geworfen und gerade als Einsteiger ist es sicher angenehmer, da weniger abstrakt. Sowohl vom Text als auch von den Bildern her. Es wird einiges erklärt zur Bildkomposition und dem „Wieso? Weshalb? Warum?“ dahinter, also zum Thema Farben, Kontraste, Wahrnehmung. Dinge, die wie ich feststellen musste, heute nur noch wenige der unzähligen selbsternannten „Profis“ wissen. Dazu natürlich die Standard-Dinge wie Lichtaufbau, Hintergrund, Model, Pose, aber auch Gesichtsanalyse. Spannend!
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Die Hohe Schule der Fotografie: Das berühmte Standardwerk*, und dabei sagt der Titel eigentlich schon alles. Wenn man sich einen Überblick über den Inhalt verschafft, könnte man denken: „Alter Hut“. Aber weit gefehlt. Wäre es nicht ansatzweise von Bedeutung, würde so ein Werk im Heyne Verlag nicht auf 25 Auflagen kommen. Dieses Standardwerk enthält so viel Hintergrundwissen zur Fotografie, über Licht, Film und unzähliges mehr, von dem ich denke, man sollte es wissen, dass ich nicht weiß wo ich anfangen soll. Uneingeschränkt empfehlenswert!
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Der Porträtfotografie Style Guide: Rezepte für professionelle Porträt-Techniken* ist ein ganz nett aufgemachter, moderner Vertreter der Portrait-Anleitungen. Hier werden sehr viele aktuelle und klassische Stile und Themenbereiche beschrieben und auch recht tief gehend erläutert, mit Hinweisen zur Ausleuchtung und so weiter. Ebenso enthalten sind Tipps zu Ausrüstung wie Kamera, Objektive und Licht, aber auch Tipps zu Fotoshop-Lehrgängen und auch zum Fotografengeschäft an sich, wie Auftragsbearbeitung, Studioausstattung und so weiter.
BIG SHOTS ! Die Geheimnisse der weltbesten Fotografen* habe ich selbst erst kürzlich entdeckt und auf meine Einkaufsliste gesetzt. Ich habe es also selbst noch gar nicht gelesen. Allerdings klingt die Beschreibung echt nach was, und darum empfehle ich es hier erst einmal ungelesen. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis verrät: Auch dieses Buch fängt ganz vorne an! Komposition, Belichtung, Licht, Objektive und wieder: SEHEN. Ich bin gespannt wie Carroll die Geheimnisse der weltbesten Fotografen entschlüsselt.
So, das waren sie dann erst einmal, meine aktuellen Buch-Tipps. Sollte sich ein neues Buch dazu gesellen, werde ich das natürlich updaten. Ich persönlich lerne ja wenig aus Büchern. Ich blättere die eher durch um andere Sichtweisen zu erforschen und zu sehen, wie andere die Dinge sehen. Lernen an sich funktioniert bei mir meist besser aus der eigenen Erfahrung heraus.
Wie ist das bei euch? Holt ihr viel Wissen aus Büchern? Oder aus Videos? Oder probiert ihr einfach viel aus? Lasst es mich wissen, dafür sind die Kommentare da! 😉
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