wir ziehen ja hin und wieder als Die Lettanten los und experimentieren wild fotografisch durch die gegend. und eines unserer ersten projekte vor fast 3 jahren war das projekt „flash- & lightpainting“ mit bernds audi a3. damals war es ziemlich spontan, eigentlich wollten wir das auto am beleuchtetet bahnhof fotografieren, aber dann hatten wir lust das thema mal anzutesten und haben die location gewechselt.
als kleine erläuterung: flash- oder lightpainting bedeutet, dass man vornehmlich bei dunkelheit lange belichtungszeiten wählt und dann mit einer (oder mehreren) lichtquelle sein bild gestaltet. das kann blitzlicht sein (flashpainting) oder eben dauerlicht, wie zum beispiel eine led-taschenlampe (lightpainting). dabei wird das abzulichtende objekt – sagen wir mal – markant an- bzw. ausgeleuchtet. oder man kann ganz ohne objekt einfach bunte licht-spielereien festhalten. wunderkerzen oder ähnliches. durch die lange belichtungszeit entstehen eben tolle lichteffekte.
das alles klingt nach aufwand, im grunde ist es aber völlig simpel. wir haben inzwischen 3 autos eingefangen und dabei hin und wieder auch mal etwas ausprobiert. siehe den c300 weiter unten, der einmal komplett nur vom blitz beleuchtet wurde, und einmal auch ncoh etwas vom umgebungslicht genutzt wurde und der blitz nur akzente setzt.
nun zum ersten ausflug und den ersten bildern: bernds audi a3
dieses bild stammt aus bernds nikon d90. der hintergrund ist schön dunkel und wir haben mit dem blitz markante stellen des fahrzeugs angeleuchtet. außerdem mit einer led-taschenlampe den schriftzug „audi a3“ über dem dach erzeugt. das ist etwas komplizierter, denn man muss in spiegelschrift schreiben. in der luft, ohne zu sehen was man schon wo geschrieben hat. naja, hat ganz gut geklappt 😉 besonders schön finde ich die spiegelung der schrift auf dem dach. wollte man das mit photoshop machen, wäre es doch recht kompliziert die spiegelung realistisch zu machen. out-of-cam ist uns da einfach lieber.
der zweite ausflug war dann fast ein jahr später mit den chrysler c300 von andreas. zuerst wie gehabt ein bild, in dem das vorhandene umgebungslicht fast völlig ausgeblendet wurde, der hintergrund dieses mal aber zu erkennen sein sollte:
hier wurden wieder nur markante punkte des fahrzeugs angeblitzt. kühlergrill, felgen, dachkanten, innenraum…
für ein zweites bild haben wir umgedacht und das vorhandene umgebungslicht ein wenig mit eingebunden:
wie man hier sehr schön erkennt, dient der blitz nur als highlighter, und durch den etwas wärmeren weißabgleich bei der aufnahme wirkt das umgebungslicht gelblich bis orange, der blitz weiß bis ins blau hinein. man erkennt deutlich mehr vom fahrzeug, hat aber trotzdem noch gute akzente.
wieder ein jahr später hat andreas sein auto gewechselt und wir haben ein ganz tolles motiv: ein vw t5 edition 25 in weiß. was für anfänger wären Die Lettanten, würden sie mit dem auto nicht auch was anstellen wollen.
inzwischen hat sich auch kamera-mäßig einiges entwickelt und die nachtaufnahmen bekommen technisch einfach mehr schärfe und sehen knackiger aus. durch seine größe war die aktion mit dem t5 etwas aufwändiger. mindestens mit 2 leuten mit je einem blitz, teilweise zu dritt sind wir um den t5 gerannt und haben geblitzt wie die weltmeister. das ergebnis kann sich allerdings auch sehen lassen, denke ich. felgen, haubenkanten, a-säule, innenraum, kühlergrill, boden…
wie das genau ablief kann man im folgenden video ganz gut erkennen, inkl. der technischen einstellungen:
so sieht das also aus. im grunde ist es ganz einfach, macht richtig spaß und hält zudem noch fit 😉 man hat ja nur dreißig sekunden zeit zum leuchten.
müsste ich das ganze nun grob skizzieren, dann würde das ganze von oben betrachtet so aussehen:
am unteren bildrand erkennen wir die position der kameras, oben das gebäude im hintergrund (entfernung war ungefähr 20 meter), der kasten (t5) ist der bulli und die nummern (1), (2) und (3) deuten unsere ausgangspositionen an. (1) steht hinter dem bulli, blitzt in den innenraum auf markante punkte wie kopfstützen usw. um diese hervor zu heben, und anschließend noch 2-3 mal unter das fahrzeug auf den boden. (2) kümmert sich um die front des fahrzeugs: kühlegrill, haube, a-säule… (3) um das heck und die der kamera zugewandte seite inkl. felgen.
WICHTIG ist, dass die künstler sich nicht gegenseitig anblitzen! durch die langzeitbelichtung kann man sich frei – auch vor dem fahrzeug bewegen. die belichtungszeit sorgt dafür, dass die menschen, die sich vor dem fahrzeug bewegen einfach verschwinden. WENN sie in bewegung bleiben und NICHT heftig angeleuchtet werden, also angeblitzt. denn sonst wird in diesem kurzen moment so viel licht von der person eingefangen, dass sie im bild sichtbar bleibt.
technik: wir nehmen für solche aktionen unsere kameras (canon eos 5d mark3, canon eos 5d mark II, canon eos 60d und nikon d90) und aufsteckblitze. einen aus dem hause metz, einen yongnuo yn-560 mark III, einen canon speedlite 430ex II und einen canon speedlite 600ex-rt, im manuellern modus, meist volle leistung, zoom auf maximum um gezielter leuchten zu können und lösen per test-knopf den blitz aus. belichtungszeit meist 30 sekunden, das maximum das die meisten kameras ohne externen auslöser mitbringen, die blende meist irgendwo zwischen 11 und 22, der rest ist probieren.
das ist eigentlich das ganze geheimnis wie man zu solchen bildern kommt. tolles auto, nette location, und lust zum tüfteln und probieren. noch in diesem jahr werden wir ein großes und sehr spannendes flash-painting-projekt machen. hat auch mit autos zu tun. ihr dürft gespannt sein.
gefällt euch der artikel oder habt ihr spannende ideen, ein tolles, außergewöhnliches auto oder eine abgefahrene location? lasst es uns per kommentar wissen!
aktuelles von zwischendurch gibt es wie imer auf meiner fb-seite.